Auf Erkundungsfahrt durch den Truppenübungsplatz Grafenwöhr
Thanheim. Im Rahmen des Ferienprogramms hat die Feuerwehr Thanheim das "Grafenwöhr Training Area", das mit seinen ca. 240 Quadratkilometern zu den größten Übungsplätzen in ganz Europa gehört, besichtigt. Gemeinsam mit H. Seitz, dem Leiter der Verwaltung der Aussenstelle Grafenwöhr, der aufgrund seiner Tätigkeit über viel "Insiderwissen" verfügt, fuhr die Gruppe über die Hauptwache, Tor 3, in den Übungsplatz. Nach einer kurzen Begrüßung beim Gebäude 449 war das erste Ziel die Schießbahn 214, auf der von 50 bis 1000 m mit Infanteriewaffen wie Gewehr und Maschinengewehr scharf geschossen wird. Schießstandwart H. Dobmann gab hierzu einen detaillierten Bericht über die comptergesteuerte Anlage und sowohl Kinder als auch Eltern waren beeindruckt von dieser Hightech-Anlage. Anschließend fuhr man ins Centrum zum Wahrzeichen des Übungsplatzes und der Stadt Grafenwöhr, dem so genannten Wasserturm mit seinen acht Stockwerken, der immer noch in Betrieb ist. Die Geschichte des Übungsplatzes geht bis auf das Königreich Bayern zurück, das in dem dünn besiedelten waldreichen Gebiet schon im Jahr 1910 einen Armee-Schießplatz einrichtete. Zwischen 1936 und 1938 wurde das Gelände stark erweitert, was zur Auflösung vieler Dörfer und Umsiedlung von mehr als 3.500 Bewohnern führte. Nach 1945 übernahm die US Army den Platz und baute ihn schon Anfang der 80er Jahre mit computergesteuerten Schießanlagen aus. Heute üben hier vor allem Amerikaner, Bundeswehr und alle Natoländer. Neben dem amerikanischen Flughafen, auf dem in erster Linie Transportmaschinen landen und starten, Panzerschießbahn wurde auch die "Netzaberg Housing Area" in der Nähe von Eschenbach besucht. Eine moderne Stadt mit über 800 Wohnhäusern und weiteren benötigten Einrichtungen wie Schulen, Geschäften, Kirche usw. für die US-Soldaten und ihre Familien. Zum Schluß wurde der Bleidornturm besucht. Ein Beobachtungsturm auf dem die übende Truppe per Koordinaten für den scharfen Schuß ins Zielgebiet eingewiesen wird. Im alten Backsteinturm hat sich Elvis bei seinem Übungsplatzaufenthalt in den 60iger Jahren verewigt. Der Platz ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Stadt Grafenwöhr und der gesamten Region. Neben dem Angebot an Arbeitsplätzen wird jährlich auch viel Holz geschlagen und vermarktet sowie ca. 2.000 Stck Rotwild geschossen. Abschließend bedankte sich Vors. Hantke bei H. Seitz für die tolle Führung und übergab ein kleines Geschenk.